Testbericht Zelt Hilleberg Niak
Angela Wälti

Das Wichtigste über das Hilleberg Niak

Zur bevorstehenden Wander- und Trekkingsaison suchen viele ein neues Zelt.
Das Angebot ist groß, aber wenig übersichtlich. Wie so oft wird mit Features geworben, die bei genauerem Hinsehen völlig unsinnig und überflüssig sind. Allen, die keine Ausrüstungs-Freaks sind, helfen diese Zeilen vielleicht weiter.

Worauf kommt es nun an, wenn man ein, zwei Wochen oder noch länger mit seinem eigenen Zelt unterwegs ist? Aus unserer Sicht sind folgende Dinge entscheidend: Gewicht, Wetterschutz, Praktikabilität und Qualität im Dauereinsatz, Preis.

Was sofort einleuchtet ist das Gewicht. Nichts trübt das Trekking-Erlebnis mehr als ein schwerer Rucksack. Manche Wanderer kultivieren den ja und brüsten sich damit, daß sie einen 30 kg Rucksack durch die Wildnis schleppen. Aber mal ehrlich, wer will das schon. Leicht und smart ist die Devise.

Seit einiger Zeit benutzen wir bei unseren Sommer-Trekkingtouren das Zelt Niak von Hilleberg.
Manche unserer Guides nehmen es heimlich sogar im Winter. Wenn man bei Wind gern Schnee aus dem Innenzelt schaufeln möchte, bitte schön.
Solange es nicht schneit und windig ist, mag es gehen. Aber es ist nicht wirklich für Wintertouren geeignet (und auch nicht gemacht), schon gar nicht im skandinavischen Winter.

Das Niak ist sehr leicht und, wie gewohnt von Hilleberg, sehr stabil, ein echter Wetterschutz und bei starkem Wind/Sturm eine sichere Behausung. Für zwei Leute gemacht, aber bequem nur für eine Person mit Gepäck. Zwei passen zwar rein, aber dann muss man sich sehr mögen.
Wir nehmen es ausschließlich für unsere alleinreisenden Gäste.

Das Aufstellen geht fix auch in schwierigem Gelände, zwischen Steinen und Wurzeln. Das ist bei aufkommendem Sturm und Regen ein echter Vorteil.

Ganz und gar nicht optimal ist die Konstruktion des Eingangs im Außenzelt. Man muß beim Aufstellen aufpassen, das Zelt nicht zu stark abzuspannen, sonst geht sehr viel Zug auf den Reißverschluß und er lässt sich schlecht öffnen und schließen.
Bei Regen sollte man darauf achten, den Reißverschluß nicht vollständig aufzuziehen, damit Regenwasser vom Außenzelt nicht auf das Innenzelt läuft.
Bei einem Preis von etwa 800 Euro sollte dafür eigentlich eine andere Lösung gefunden werden können.

Wie bei allen Hillebergzelten kann man Innen- und Außenzelt getrennt voneinander transportieren. Bei nassem Außenzelt ein echter Vorteil, da man immer ein trockenes Innenteil hat.

Im Vergleich mit anderen Herstellern bewegt sich das Niak im absoluten High-Preis-Level. Aber auch das kennt man ja von Hilleberg. Manchmal fragt man sich schon, ob das die Zelte tatsächlich wert sind und ob nicht eigentlich der Markenname die Kaufentscheidung beeinflusst. Aber das muß jeder selbst wissen. Leute, die Ihr Zelt nur ein, zwei Mal im Jahr benutzen, werden sich das sowieso überlegen. Andere Hersteller machen auch gute Zelte, zu einem günstigeren Preis.

Aber bisher hat uns die Qualität der Hilleberg-Zelte schon überzeugt. Wir benutzen sie seit über 20 Jahren, beruflich und auch privat und wurden nie enttäuscht. Unser ältestes Zelt, ein Tara ist 12 Jahre alt und immer noch im Einsatz. Es hat etwas Farbe gelassen und mal eine gebrochene Stange, aber sonst funktioniert es tadellos.

Über den Autor

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Michl
in den 80er und 90er Jahren war er auf den höchsten Bergen der Welt unterwegs. Seit 20 Jahren mit Ski, Schneeschuhen, Boot und zu Fuß auf Tour im Norden.

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